Das Gravel-Bike ist einzuordnen zwischen dem Straßen-Rennrad (siehe Abb. ganz rechts) und dem Cyclo-Cross-Bike (links) und unterscheidet sich im Wesentlichen im Einsatzbereich und dem Fahrgefühl/Komfort.
Das Cyclo-Cross-Bike wiederum ist eine Mischform aus Mountainbike (siehe Abb. ganz links) und Rennrad.
Was wir so lesen, sind die Übergänge fließend, mittlerweile haben fast alle Hersteller beides zu bieten und die Angaben verwirren einen manchmal eher als das sie helfen. Wir versuchen uns mal an einer kleinen Zusammenfassung.
Gemeinsam haben beide Räder, dass sie dem Rennradfahrer mehr Möglichkeiten bieten, seine Saison in Frühjahr und Herbst hinein mit meist nassem Wetter und unwirtlicheren Bedingungen zu verlängern.
Wo das flotte Straßen-Rennrad mit den dünnen Reifen und seinem zierlichem Kampfgewicht möglichst ebene Straßen oder asphaltierte Wege braucht, macht das Gravel-Bike auch noch bei Schotter- und Waldwegen mit.
Man ist also nicht auf schön ausgebaute Straßen begrenzt und in der Wahl der Wege wesentlich breiter aufgestellt.
Die Reifen des Gravellers sind wesentlich breiter wie beim Rennrad, haben ein wenig mehr Profil und lassen sich mit weniger Luftdruck fahren. Durch eine leicht geänderte Bauweise in den Längen von Ober- und Steuerrohr ist ein Gravel-Rad wendiger, stabiler auf Schotterwegen und laufruhiger. Die Sitzposition ist ein wenig aufrechter als beim Rennrad und für Nacken und Rücken angenehmer. Insgesamt hat das Gravel gegenüber dem Straßenflitzer also mehr Stabilität und ein sichereres Fahrgefühl, sowie mehr Komfort zu bieten. Allerdings zu Lasten des Gewichts und der Schnelligkeit.
Es entwickelte sich aus dem Cyclo-Cross-Sport heraus, den es schon sehr viel länger gibt, erklärt mtb-news. Das Gravel-Bike sei die Antwort auf die Anforderung nach Rädern gewesen, welche auch auf Kies- und Schotterwegen fahrbar sind, dennoch Komfort für längere Distanzen bieten.
So unterscheiden sich auch die Wettkampf-Formate im Vergleich: bei den Wettkämpfen im Gravelbike-Bereich handelt es sich um Langstreckenrennen, sog. Gran Fondos oder Tourenfahrten. Bei Cyclocross-Rennen handelt es sich in der Regel um Rundstrecken, die mit vielen Kurven, Hängen, Treppen und Hindernissen aufwarten.
Wie unterscheidet sich nun das Cross-Bike noch?
Im Netz findet man Empfehlungen, die dazu raten, über ein Cyclo-Cross-Bike nachzudenken, wenn man zu mehr als 50% oder in der Regel abseits der Straßen unterwegs und frei in der Wahl der Wege sein möchte. Das hilft ein bisschen. Es vereint in jedem Fall noch mehr die Eigenschaften eines Mountainbikes und eines Rennrads. Definitiv ist das Cyclo-Cross-Bike für noch mehr Querfeldein-Terrain und "Dreck" gedacht, so dass auch matschige Wiesen und schlammige Furchen kein Problem darstellen. Die Räder kommen daher auch entsprechend konzipiert daher, was Sinn macht:
- breite Reifen und vor allem viel Profil für Grip und Stabilität - der schmale Bruder eines Mountainbike-Reifens.
- häufig Einfach-Gruppen als Antrieb, die den Vorteil in der Wartung bieten sollen durch weniger bewegliche Teile und somit weniger Verschleiß und Wartung. Außerdem kann man sich weniger "Verschalten". Nachteil ist, dass die Abstufungen zwischen den Gängen nicht so fein sind.
- Scheibenbremsen, die bei Nässe die bessere Bremsleistung bieten.
- in der Bauweise sind sie die "sportlicheren" - nicht so komfortabel wie die Graveller, denn sie sind eher für kurze aber schnelle, technisch anspruchsvolle Ausfahrten gedacht, dafür sind häufig dämpfende Elemente verbaut. Definitiv ist das Cyclocross mehr das Wettkampfgerät unter beiden.
Abschließend können auch wir nur eine Empfehlung geben: jeder muss sich selbst in Abhängigkeit des Einsatzbereichs und der Komfortliebe die Wahl des Rades beantworten und am allerbesten - beides einmal ausprobieren.
Quellen: radsport-rennrad.de, fahrrad-xxl.de, mtb-news.de.
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